Herbstakademische Gedanken

By 3. November 2015 April 4th, 2019 Berichte zur Herbstakademie 2015

Wer nicht denken kann, was er handelnd zu verantworten hat,

darf nie Verantwortung tragen.

Wer nicht handeln kann, wo er verantwortlich wäre,

denkt nicht genug.

Wer nicht verantworten kann, was er denkt,

handelt trotzdem.

Wer verantwortlich ist,

hat bereits gehandelt.

Wer denkt,

handelt bereits.

Wer handelt,

sollte verantwortlich denken.

Denn, was wir heute verantworten, damit werden die Zukünftigen denken und handeln müssen.

Wie unsere Großeltern handelten, können wir heute weder verantworten, noch wirklich denken.

So müssen wir lernen, für unsere Kinder das Denken zu verantworten, aus welchem sie später Handelnde werden.

 

Diese Sätze als Vorspiel und Nachklang einer Tagung am Ende der Welt, nein am Rande vom Nirgendwo, auch nicht, sondern am Anfang einer Hochschule, die sich den Namen Hochschule mehr als verdient hat. Sie liegt nämlich 1. hoch oben auf einem Berg, jedenfalls teilweise (wie das geht, finden Sie selber heraus) 2. handelt es sich um eine wirkliche Schule: nämlich, eine Gedankenschule und einen neuen Schul(ungs)gedanken.

Die Herbstakademie in Bernkastel-Kues behandelte ein zukunftsträchtiges, gegenwartsmächtiges Thema: Die Frage nach der Bildung, nach Denken und Handeln und wie bereits angekündigt nach Verantwortung. Das sind große Worte und vor allem noch viel größere Aufgaben, die sich dahinter verstecken. Und mit großen Aufgaben und Fragen lässt sich Großes anstellen. Das haben die Teilnehmer der Herbstakademie bemerken dürfen. In die eine wie in die andere Richtung ging man auf die großen Worte zu, mal ganz musikalisch laut, dann ganz musisch geduldig, dann wieder denkend drastisch oder einfach handwerklich ordentlich. Jeder machte mit. Alle brachten sich ein. Gemeinsam schaufelte, putzte, polierte man die Begriffe frei. Bildung ist heute Selbstbildung. Schule ist heute Selbstschulung, und das Denken sollte für die Zukunft ein Selbstdenken sein. Das wurde auf der Herbstakademie deutlich und soll in der kommenden Zeit mit der Cusanus Hochschule ständig deutlicher werden. Für diese Art von eigenen Gedanken war die Tagung vom 8.-12. September 2015 an der Mosel ein gelungener erster.

 

von Helene Schaefermeyer